Beschneidung aus ästhetischen, kulturellen oder medizinischen Gründen

Die Beschneidung des Mannes - medizinisch Zirkumzision genannt - hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Das Entfernen der Vorhaut wurde schon im alten Ägypten praktiziert und zählt für Juden und Moslems nach wie vor zu den religiösen Pflichten. Weltweit ist etwa jeder vierte Mann beschnitten, sei es aus ästhetischen, hygienischen oder religiösen Gründen. Auch aus medizinischer Sicht kann eine Beschneidung indiziert sein, etwa bei einer Vorhautverengung (Phimose) oder bei wiederkehrenden Entzündungen. Bei der Zirkumzision wird die Vorhaut im Bereich der Eichel chirurgisch entfernt. Je nachdem, ob die Vorhaut ganz oder nur teilweise entfernt wird, spricht man von einer vollständigen Beschneidung oder Teilbeschneidung (plastische Zirkumzision). Die Beschneidung von Jungen und Männern führt in der Regel ein Hautchirurg. Kinderchirurg oder Urologe durch. Es handelt sich dabei um einen komplikationsarmen Eingriff, wenn dieser von einem Facharzt mit einem sehr hohen Qualitätsstandard durchgeführt wird.

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Gründe für eine Beschneidung

Ästhetische und hygienische Gründe:

Wenn sich erwachsene Männer für eine Beschneidung entscheiden, liegen häufig ästhetische oder hygienische Gründe vor. Einige Männer und auch Frauen empfinden den beschnittenen Penis als optisch attraktiver. Auch die Reinigung lässt sich nach der Beschneidung einfacher und gründlicher durchführen. Einer afrikanischen Untersuchung zufolge sinkt durch die Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion, da die Innenseite der Vorhaut als Zugangsweg für HI-Viren dient.


Doch auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Beschneidung der Vorhaut seit 2007 in den Katalog der Präventionsmaßnahmen aufgenommen hat, kann der Eingriff keinen vollständigen Schutz gegen eine HIV-Infektion bieten. Zum Teil berichten beschnittene Männer auch von einer gesteigerten sexuellen Ausdauer, da die freiliegende Eichel an Empfindlichkeit verliert und so die Wahrscheinlichkeit eines frühzeitigen Samenergusses sinkt. Grundsätzlich hat die Beschneidung jedoch keinen nachweislichen Einfluss auf das Sexualempfinden oder auf die Potenz. Die Schwellkörper bleiben bei dem Eingriff unberührt.


Persönliche oder kulturelle Gründe

Die religiös motivierte Beschneidung des Mannes ist im Islam und im Judentum von Bedeutung. In der jüdischen Religion erfolgt die Beschneidung traditionell am achten Tag nach der Entbindung, während die Beschneidung im Islam bis zum 14. Lebensjahr durchgeführt wird.


Medizinische Gründe

Aus medizinischer Sicht können mehrere Gründe für eine Zirkumzision sprechen. Eine Beschneidung ist insbesondere bei einer Vorhautverengung (Phimose) indiziert. Hierbei lässt sich die Vorhaut nicht oder nur teilweise zurückziehen. Vor allem im erigierten Zustand verursacht eine solche Verengung vielen Betroffenen Schmerzen. In einigen Fällen ist auch das Wasserlassen durch die verengte Vorhaut eingeschränkt. Zudem besteht die Gefahr, dass sich bedingt durch die Verengung ein "Ballon" an der Vorhaut bildet. Bei auftretenden Komplikationen kann diese Erscheinung im Rahmen einer Zirkumzision korrigiert werden. Eine medizinische Indikation liegt ebenfalls bei wiederkehrenden Entzündungen im Bereich von Vorhaut, Eichel oder Harnwegen vor. Auch ein sogenannter "Spanischer Kragen" (Paraphimose) macht unter Umständen eine Beschneidung erforderlich. Hierbei kommt es zwischen Penisschaft und Eichel zu einer Einschnürung durch die Vorhaut. Die zurückgezogene Vorhaut kann bedingt durch eine Schwellung nicht mehr zurückgeschoben werden. Ein "Spanischer Kragen" wird häufig durch eine Vorhautverengung ausgelöst und gilt als medizinischer Notfall.